Julia Altmann: Erlaubt ist, was gefällt. Korporative Krisenkommunikation im Spannungsfeld zwischen ethischen Grenzen und technischem Fortschritt in der Biotechnologie

Die Biotechnologie stellt eine bedeutende Disziplin für die Entwicklung der Menschheit dar. Einschlägige technische Fortschritte in diesem Bereich revolutionierten die Entwicklung in unterschiedlichen Bereichen der Industrie, Medizin und Landwirtschaft. Auch heute noch verhelfen technische Fortschritte im Bereich der Biotechnologie zu neuen Möglichkeiten und Chancen für die Menschen. Zugang zu sauberem Trinkwasser für eine wachsende Weltbevölkerung, ein Impfstoff gegen COVID-19 oder die Bekämpfung des Klimawandels stellen nur wenige der aktuellen Themen dar, die die Welt beschäftigen. Eine große Bedeutung im Kampf gegen die weltweiten Geschehnisse wird der Biotechnologie zugeschrieben. Die Menschen sind gegenüber der Biotechnologie jedoch oft von Vorurteilen geprägt und bewerten die technischen Fortschritte der Unternehmen vor einem ethischen Hintergrund. Dadurch entstehen ethische Diskussionen und entsprechende Ansprüche werden an die Unternehmen gestellt.
Die ethischen Diskussionen zu technischen Fortschritten in der Biotechnologie stellen die Grundlage für die Untersuchungen des vorliegenden Beitrags dar. Aus dem Gesichtspunkt der Unternehmenskommunikation wird das Spannungsfeld zwischen ethischen Diskussionen und technischem Fortschritt betrachtet. Dazu wird das Verhältnis zwischen den ethischen Ansprüchen der Gesellschaft und den technischen Fortschritten der Unternehmen untersucht. Das Ziel des Fachartikels besteht darin, die Rolle der korporativen Krisenkommunikation bei ethischen Diskussionen zu Technologiesprüngen in der Biotechnologie herauszuarbeiten. Dazu werden theoretische sowie empirische Daten erhoben. Die Auswertung der Daten zeigt, dass die Experten der Krisenkommunikation eine andere Bedeutung zuschreiben als in der Theorie angenommen. Vielmehr hat sich herausgestellt, dass der Risikokommunikation eine bedeutende Rolle zugesprochen werden kann. Der Kommunikation vor der Einführung eines technischen Fortschritts wird eine entscheidende Rolle zugeschrieben.

Technische Fortschritte im Bereich der Biotechnologie bereichern die Gesellschaft mit neuen Möglichkeiten und Verfahren, mit denen kritische Probleme, wie die derzeitige COVID-19-Pandemie, gelöst werden können. In der Vergangenheit revolutionierte die Biotechnologie die Forschung in unterschiedlichen Bereichen der Industrie, Medizin und Landwirtschaft. Forschungen im Bereich der Biotechnologie ermöglichen es stetig, neue Verfahren und Technologien zu entwickeln. Diese können enorme Vorteile für die Mitglieder einer Gesellschaft mit sich bringen. Was technisch möglich ist und bald sein wird, macht vielen Menschen in der Gesellschaft jedoch Angst. Was neu und unbekannt ist, wird in den meisten Fällen zunächst skeptisch betrachtet.

Unter einem technischen Fortschritt werden „die technischen Innovationen in einer Kultur“ (Weyer 2017) verstanden. Technische Fortschritte finden ihren Ursprung bereits im Zeitalter der Moderne, in der das Auto das Pferd ersetzte. Bereits damals entstand ein Gegensatz zwischen dem wissenschaftlichen und technischen Fortschritt und dem konservativen Denken der Gesellschaft (vgl. Heinrichs 2017: 155). Noch heute bestimmt dieser Gegensatz die Beziehung zwischen dem technischen Fortschritt in der Biotechnologie und der Gesellschaft mit ihren ethischen Vorstellungen gegenüber technischen Möglichkeiten und Innovationen. Einen aktuellen Technologiesprung in der Biotechnologie stellt das Genom-Editing-Verfahren CRISPR/Cas9 dar. Dabei handelt es sich um ein Verfahren, welches den DNA-Doppelstrang an definierten Stellen schneller und gezielter durchtrennen kann als andere Verfahren. Das molekulare Präzisionswerkzeuge kann dabei das Erbgut exakt in lebenden Zellen bearbeiten (vgl. Umweltinstitut München e.V. o.J.). Es kann eingesetzt werden, um genetische Defekte zu korrigieren sowie Viruserkrankungen oder Krebs zu heilen. Während der letzten Jahre gab es einen enormen Erkenntnisgewinn über das Verfahren und dessen mögliche Anwendungen. Trotzdem bleiben zahlreiche Bereiche ungeklärt und die Wirkungsweise wird nicht in ihrem gesamten Ausmaß verstanden. Diskussionen in der Öffentlichkeit, die die Sicherheit bezüglich der Spezifität, der Immunogenität und der Tumorigenität betreffen, sind die Folgen dieser Forschungslücken (vgl. Dimova/Kietzmann 2018: 701ff.). Jüngst kam die Genschere im Zusammenhang mit der weltweiten COVID-19-Pandemie erneut ins Gespräch. Das Verfahren könnte eine Möglichkeit darstellen, das Virus zu identifizieren (vgl. Zinkant 2020). Dem CRISPR/Cas9-Verfahren sowie all den technischen Fortschritten und Entwicklungen in der Biotechnologie wurde nicht nur Zuspruch und positive Reaktionen entgegengebracht. Neuerungen und technische Fortschritte werden von der Gesellschaft anhaltend skeptisch betrachtet, gerade in einer so sensiblen und bedeutenden Disziplin wie der Biotechnologie.

Besonders in der Biotechnologiebranche gab es über die Jahre hinweg bereits ethische Debatten, die schon vor der tatsächlichen Einführung einer neuen Technologie geführt wurden (vgl. Bayertz/Runtenberg 1997: 108f.). Unternehmen in dieser Branche befinden sich zwischen dem technischen Fortschritt und den ethischen Ansprüchen der Gesellschaft. Durch verschiedene ethische Ansichten und ein unterschiedlich ausgeprägtes Fortschrittsdenken entstehen diverse Positionen. Diese Positionen und das daraus resultierende Verhältnis werden im Verlauf der Arbeit untersucht, um die unterschiedlichen Standpunkte aufzuzeigen. Die Unternehmen sollten die Bedürfnisse der Gesellschaft und deren ethische Ansprüche berücksichtigen, denn eine ethische Diskussion kann zu einer Krise für das Unternehmen führen. In einer idealen Welt müsste das Unternehmen auf die Bedürfnisse aller Stakeholder eingehen, um diese zufriedenzustellen und keine Krise zu riskieren. Dies erweist sich in der Realität als zunehmend problematisch.

Auf Seiten der Unternehmen kann durch eine ethische Diskussion ein Reputationsschaden entstehen. Die Diskussionen können somit zu einer Krise für das Biotechnologieunternehmen führen. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich daher mit den ethischen Diskussionen zu Technologiesprüngen in der Biotechnologie und in diesem Kontext mit der Rolle der Krisenkommunikation. Ziel der Arbeit ist eine Untersuchung des Spannungsfeldes, um die Rolle der Krisenkommunikation im Rahmen der ethischen Diskussionen zu technischen Fortschritten in der Biotechnologie herauszuarbeiten. Dabei soll folgende Forschungsfrage beantwortet werden: Welche Rolle spielt die Krisenkommunikation von Unternehmen bei ethischen Diskussionen zu Technologiesprüngen im Bereich der Biotechnologie? Dazu wird die Bioethik beleuchtet, um die ethischen Standpunkte von der Gesellschaft und den Unternehmen erörtern zu können. Die Krisenkommunikation, als spezielle Form der Unternehmenskommunikation wird anschließend betrachtet, um deren Rolle im Spannungsfeld herausarbeiten zu können. Letztlich wird durch Experteninterviews geprüft, wodurch sich das Spannungsfeld zwischen der Gesellschaft und den Unternehmen auszeichnet und wie dieses durch die korporative Krisenkommunikation gelöst werden kann.

Bioethik

Die Bioethik stellt einen Teilbereich der Ethik dar, der als Reflexionsebene der Moral dient. Sie ist demnach jene Disziplin, die methodisch über die Moral nachdenkt (vgl. Kunz 2001: 49) An dieser Stelle ist eine Abgrenzung der Begriffe Ethik und Moral unumgänglich, denn fälschlicherweise werden die beiden Begriffe oftmals synonym verwendet (vgl. Antes 2005: 303f.). In ihrer natürlichen Bedeutung bezieht sich die Moral auf Normen über richtiges und falsches menschliches Handeln, die so weit verbreitet sind, dass sie in einer Gesellschaft anerkannt werden (vgl. Beauchamp/Childress 2019: 3). Dabei handelt es sich um einen Gegenstandsbereich, der Werte und Regeln bezeichnet, die in einer Gesellschaft generell anerkannt sind. Mit Hilfe des Gegenstandsbereichs der Moral werden vor allem Handlungen oder Haltungen von der Gesellschaft als moralisch oder als unmoralisch bewertet (vgl. Beauchamp/Childress 2019: 32). Die Ethik wird im Gegensatz dazu als Reflexionsebene dargestellt, das bedeutet sie reflektiert die Moral in der Form des Nachdenkens. Mit der Ethik werden verschiedene Arten beschrieben, durch die das moralische Leben verstanden und untersucht werden können (vgl. Beauchamp/Childress 2019: 1). Als Teil der angewandten Ethik befasst sich die Bioethik mit spezifischen ethischen Fragen rund um das semantische Feld des Begriffs Leben (vgl. Sturma/ Heinrichs 2015: 1). Das thematische Spektrum der Bioethik ist groß und sie ist interdisziplinär strukturiert, wodurch es problematisch ist, eindeutige Abgrenzungskriterien zu finden (vgl. Düwell 2008: 2). Es gibt Ethikräte und -kommissionen, die politische Institutionen beraten, Ethikkommissionen an medizinischen Lehrstühlen sowie die klinischen Ethikkommissionen (vgl. Düwell 2008: 2). Durch die unterschiedlichen Kommissionen, die sich mit bioethischen Diskursen auseinandersetzen, können die unscharfen Grenzen teilweise aufgehoben und der Zuständigkeitsbereich der Bioethik verdeutlicht werden.

Bioethik wird in diesem Beitrag als Oberbegriff für Medizin-, Tier- und Umweltethik verstanden. Ein Verständnis von Bioethik als Ethik der Life Sciences, welches die Disziplin weiter eingrenzt, reicht an dieser Stelle nicht aus. Bioethik als Ethik der Life Sciences anzusehen, würde es der Bioethik erschweren die Auswirkungen der Life Sciences moralisch zu bewerten, ohne die Praxen zu reflektieren die die Life Sciences verändern (vgl. Sturma/ Heinrichs 2015: 1). Die Bioethik wird von unterschiedlichen Hauptströmungen geprägt: Die Tugendethik ist gegenwärtig einer von drei Hauptansätzen in der normativen Ethik. Sie kann als der Ansatz identifiziert werden, der die Tugenden oder den moralischen Charakter betont. Im Gegensatz dazu stehen der deontologische Ansatz, der Pflichten oder Regeln betont und der utilitaristische Ansatz, der die Folgen von Handlungen in den Fokus rückt (vgl. Hursthouse/Glen 2018). Bei der Tugendethik handelt es sich um einen Ethiktypen, dessen Ausgangspunkt die menschliche Tugend darstellt. Die Hauptaufgabe der Akteure besteht darin, das gute Leben zu führen (vgl. Quante 2017: 138). Bei der deontologischen Ethik liegt der Fokus auf der ethisch richtigen Handlung im Sinne des gesollten (vgl. Quante 2017: 130). Der Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass Entscheidungen moralisch verboten oder erlaubt sein können. Bei der deontologischen Ethik steht die ethische Bewertung einer Handlung im Fokus. Die möglichen Folgen oder Konsequenzen, die mit einer Handlung einher gehen, werden bei diesem Ansatz außer Acht gelassen (vgl. Quante 2017: 131). Im Gegensatz dazu steht der Utilitarismus, bei dem Handlungen durch die Berücksichtigung aller Folgen, auch derer die weit in der Zukunft liegen und dadurch nicht zwingend abschätzbar sind, bewertet werden. Utilitaristen verfolgen die Grundorientierung am Guten, welches durch die Folgen unseres Handelns maximiert werden soll (vgl. Quante 2017: 134).

Die zuvor beschriebenen Ethiktheorien konkurrieren untereinander um die Anerkennung der Zugehörigkeit zur Bioethik. Je nachdem welchem Ansatz man folgt, überwiegen unterschiedliche der genannten Theorien. Bis heute konnte sich kein Ansatz durchsetzen. Tom L. Beauchamp und James F. Childress (2019) haben sich daher mit einem speziellen Grundgedanken den unterschiedlichen Theorietypen angenähert und diese behandelt (vgl. Beauchamp/Childress 2019: 13). Sie schließen keine der Theorien aus, sondern entwickeln eine Prinzipienethik, die sich an unserer Alltagsmoral orientiert. Diese Prinzipien sollen im Falle einer ethischen Diskussion herangezogen und speziell an jedes Problem angepasst werden. Dazu werden die einzelnen Prinzipien individuell interpretiert und konkretisiert (vgl. Beauchamp/Childress 2019: 18ff.).

Die vier Prinzipien nach Beauchamp und Childress lauten: Respekt vor der Autonomie, Prinzip der Schadensvermeidung, Prinzip der Fürsorge und Prinzip der Gerechtigkeit (vgl. Beauchamp/Childress 2019: 18ff.). Sie sollten in jedem konkreten Fall herangezogen, abgewogen und angewendet werden. Sie gelten ungeachtet der Vielzahl an Einwänden als akzeptiertes methodisches Werkzeug und stellen einen eigenen Ansatz dar, der keine der drei Hauptströmungen ausschließt (vgl. Sturma/ Heinrichs 2015: 3). Daher wird die Prinzipienethik von Beauchamp und Childress als geeigneter Ansatz angesehen, um ein Verständnis der Bioethik zu erlangen.

Die Ursachen der ethischen Diskussionen

Die Einführung neuer technischer Fortschritte geht in der Regel auch mit Diskussionen in der Öffentlichkeit einher. Ein technischer Fortschritt im Bereich der Biotechnologie ermöglicht neue Handlungs- und Eingriffsformen, die neben der moralischen Urteilsfähigkeit auch das menschliche Selbstverständnis herausfordern (vgl. Marckmann 2015: 9). Technische Möglichkeiten und Verfahren, die dadurch entstehen, sind keinesfalls wertfrei. Sie verändern die Haltung der Gesellschaft (vgl. Fühner 2017). An dieser Stelle ergibt sich nun die Frage, was die Ursache der ethischen Diskussionen darstellt, an denen zwei Seiten beteiligt sind – die Gesellschaft und die Unternehmen. Die Unternehmen und deren Mitglieder werden in dieser Arbeit als Experten im Bereich der Biotechnologie angesehen, die Gesellschaft hingegen als Laien.

Der technische Fortschritt in der Biotechnologie wird moralisch von der Gesellschaft beurteilt, wodurch eine Kontroverse entsteht. Ausschlaggebend ist dabei, dass die moralischen Urteile primär von der Bewertung tatsächlicher Konsequenzen und damit verbundenen Risiken abhängen. Hinzu kommt der moralische Pluralismus, der in der Gesellschaft und zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft herrscht. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, was moralisch vertretbar ist und was nicht (vgl. Bayertz/Runtenberg 1997: 108f). Die Ursache der ethischen Diskussionen zu technischen Fortschritten in der Biotechnologie entsteht durch die unterschiedlichen Positionen, die Gesellschaft und Unternehmen vertreten. Hierbei gilt es zu betrachten, inwiefern die Gesellschaft und deren Mitglieder die ethischen Gesichtspunkte eines technischen Fortschritts anders bewerten als die Unternehmen.

Die Bioethik zeichnet sich durch ihre emotionale Komponente aus. Dadurch sind Menschen schnell von Themen betroffen und ihnen fehlt der nötige Abstand, um eine objektive Bewertung vorzunehmen (vgl. Schramme 2002: 7f.). Bei einem technischen Fortschritt wird eine bestimmte Absicht verfolgt. Um das gesetzte Ziel einer Handlung zu erreichen, werden unterschiedliche Mittel angewandt, die neben der eigentlichen Absicht auch weitere, unbeabsichtigte Folgen mit sich bringen können. Bei der ethischen Bewertung einer Handlung können demnach die Absicht, die Mittel oder die Folgen mit in die Bewertung einbezogen werden. Ein entscheidendes Problem der Biotechnologie besteht darin, dass mit fast allen technischen Fortschritten verschiedene Zwecke erreicht werden können, die sowohl gut als auch schlecht sein können. Die Folgen einer jeweiligen Handlung können demnach nicht vollständig abgeschätzt werden (vgl. Schramme 2002: 17f.). Um die Kriterien für die Urteilsfindung bei technischen Fortschritten in der Biotechnologie erörtern zu können, werden im Folgenden die Entscheidungsmuster der Gesellschaft und der Unternehmen betrachtet.

Eine Studie von Haferkamp et al. (2009) zeigt, dass ein Normalverbraucher andere Theorien und Entscheidungsmuster als Grundlage für seine Urteile verwendet als ein Experte. Der Unterschied zwischen den Experten und Laien liegt darin, dass die Laien die Fairness mit in ihre Bewertungen einbeziehen, die Experten hingegen nicht. Die Laien ziehen die Fairness als Bewertungskriterium heran, da es weder Fachwissen noch kognitive Anstrengung benötigt, um ein Urteil zu fällen. Unter Berücksichtigung der Fairness geschieht dies vielmehr aus dem Bauch heraus (vgl. Haferkamp et al. 2009: 537). Weitere empirische Untersuchungen zeigen darüber hinaus, dass bei Menschen im Allgemeinen ein starkes Bedürfnis nach Gerechtigkeit vorliegt (vgl. Tyler 1994: 851). Eine Umfrage zum Thema Moral in der Genforschung zeigt, dass sich 23 Prozent der Befragten sehr stark mit moralischen Fragen in der Genforschung auseinandersetzen. Weitere 37 Prozent gaben an, dass sie sich etwas mit der Moral in der Genforschung auseinandersetzen (vgl. Statistisches Bundesamt 2001). Da die Menschen im Bereich der Biotechnologie über geringes Fachwissen verfügen, bedienen sie sich bei ihren Entscheidungen der Regeln der Fairness und der Gerechtigkeit. Im Rahmen der Bioethik lassen sich diese Unterschiede wie folgt einordnen. Die Hauptströmungen zeichnen sich durch die Tugendethik, die Deontologie und den Utilitarismus aus. Diese klassischen ethischen Theorien sind in der Praxis jedoch zu abstrakt, um eine eindeutige Antwort auf bioethische Fragen zu geben (vgl. Paulo 2016: 29). Diese Komplexität kann durch die Prinzipienethik von Beauchamp und Childress (2019) aufgehoben werden. Diese bewertet einen technischen Fortschritt aufgrund der vier Prinzipien 1. Respekt vor Autonomie, 2. Nichtschaden, 3. Wohltun und 4. Gerechtigkeit (vgl. Beauchamp/Childress 2019: 18ff.). Um diese Prinzipien für die Praxis noch zugänglicher zu gestalten, ziehen Beauchamp und Childress (2019) die Spezifizierung und die Abwägung hinzu (vgl. Paulo 2016: 30). Jener konkrete Fall wird folglich spezifiziert und abgewogen, um eine ethische Bewertung vorzunehmen. Dabei werden Risiken und Nutzen unter Beachtung der vier Prinzipien abgewogen und Opportunitätskosten berechnet. Dabei wird überprüft, welche anderen Möglichkeiten durch die Umsetzung eines technischen Fortschritts verloren gehen würden (vgl. Rauprich 2016: 118).

Bei einer Fülle von ethischen Entscheidungen, die die Gesellschaft und die Unternehmen treffen müssen, wird der Ruf nach konkreten Entscheidungsmaßnahmen jedoch erneut laut. Die zuvor beschriebenen Prinzipien ermöglichen eine individuelle Beurteilung einer jeden Situation, erfordern jedoch zudem kognitive Anstrengung. An dieser Stelle werden möglicherweise schließlich die klassischen ethischen Hauptströmungen zur Urteilsbildung herangezogen (vgl. Gesang 2016: 151). Ein nahezu intuitives Verfahren besteht dabei in der Abwägung der Folgen eines technischen Fortschritts. Dieses Verfahren folgt dem utilitaristischen Ansatz, bei dem die Konsequenzen einer Handlung entscheidend sind. Im Gegensatz dazu orientieren sich Deontologen an Normen und Regeln, die richtiges und gutes Handeln bewerten (vgl. Werner 2016: 142). Die bisherigen Feststellungen liefern dahingehend folgende Erkenntnisse.

Die Gesellschaft bewertet technische Fortschritte in der Biotechnologie aufgrund der Motive, die ein Unternehmen dabei verfolgt. Bezieht sich eine Entscheidung lediglich auf ein Individuum, so orientiert sich dieses primär an dessen persönlichen Wertvorstellungen. Die Anforderung an gemeinsame Ziele wächst für ein Individuum jedoch mit ansteigender Betroffenheit weiterer Personen und letztlich möglicherweise der gesamten Gesellschaft (vgl. Klinnert 2008: 2ff). Diese gemeinsamen Ziele für die Gesellschaft beurteilt ein Individuum aufgrund der Motive, die dabei verfolgt werden. Es kann jedoch nicht ausnahmslos davon gesprochen werden, dass sich die Gesellschaft nur an Motiven orientiert. Bei ihren Abwägungen bezieht sie auch die Konsequenzen mit in ihre Überlegungen ein, die für die Gesellschaft gerecht ausfallen müssen. Sie wägen den Nutzen und Schaden ab, den ein technischer Fortschritt für die Gesellschaft haben kann. Das Unternehmen kann die Konsequenzen eines technischen Fortschritts in der Biotechnologie jedoch, wie zuvor beschrieben, nicht vollständig abschätzen. Bei der Einführung eines solchen Fortschritts orientieren sich die Unternehmen an vorgegebenen Regeln, Beispiele dafür sind der Code of Conduct, Leadership- Grundsätze oder regulatorische Vorgaben. Damit folgen sie der deontologischen Ethik, die die Konsequenzen einer Handlung nicht mit in die Überlegungen einbezieht. Dadurch entsteht ein ethischer Konflikt zwischen den beiden Parteien, denn die Konsequenzen eines technischen Fortschritts in der Biotechnologie können nicht vollständig abgeschätzt werden (vgl. Buck 2019: 55ff). Es kann an dieser Stelle nicht angenommen werden, dass die Unternehmen oder die Gesellschaft jeweils nur eine bestimmte ethische Theorie mit in ihre Überlegungen einbezieht. Jedoch kann festgehalten werden, dass die Gesellschaft einen großen Wert auf Gerechtigkeit und Fairness legt und diese auch bei den Konsequenzen eines technischen Fortschritts bewertet. Die Unternehmen hingegen orientieren sich primär an vorgegebenen Richtlinien und beziehen die Konsequenzen weniger in ihre Überlegungen mit ein. Dadurch, dass die Konsequenzen nicht abgewogen werden können, kann die Gesellschaft lediglich die Motive bewerten, die ein Unternehmen verfolgt. Da diese für die Gesellschaft jedoch in der Regel ebenfalls nicht ersichtlich sind, ist eine ethische Bewertung der Motive ebenso problematisch.

Das Spannungsfeld zwischen ethischen Grenzen und technischem Fortschritt

Dieses Verhältnis, welches den unterschiedlichen ethischen Standpunkten entspringt, wird als Spannungsfeld beschrieben. Ein Spannungsfeld lässt sich als „Bereich mit unterschiedlichen, gegensätzlichen Kräften, die aufeinander einwirken, sich gegenseitig beeinflussen und auf diese Weise einen Zustand hervorrufen, der wie mit Spannung geladen zu sein scheint“ (Bibliographisches Institut GmbH o.J.) beschreiben. Das Spannungsfeld zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft entsteht zwischen unterschiedlichen ethischen und moralischen Vorstellungen, mit denen ein technischer Fortschritt in der Biotechnologie bewertet wird. Die unterschiedlichen Ansichten, Konsequenzen und Absichten, die möglicherweise stark voneinander abweichen, wirken abstoßend zwischen den beiden Parteien. Dadurch, dass beide Parteien jedoch aufeinander angewiesen sind, besteht eine gewisse Anziehung zwischen den beiden. Die Kluft zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft entsteht demnach durch die unterschiedlichen ethischen Vorstellungen.

Das Spannende dieser Erkenntnis zeigt sich darin, dass sich die Motive, die ein Unternehmen mit einem technischen Fortschritt verfolgt, und die daraus resultierenden Konsequenzen möglicherweise weit auseinanderentwickeln. Dies ergibt sich daraus, dass die Konsequenzen eines technischen Fortschritts in einem so heiklen Bereich, wie der Biotechnologie, kaum abschätzbar sind. Eine Schnittmenge, die möglicherweise zwischen den Motiven und den Konsequenzen besteht, bewegt sich damit weiter auseinander.

Ethische Diskussionen zum CRISPR/Cas9-Verfahren

Konkrete ethische Diskussionen finden aktuell zu dem CRISPR/Cas9-Verfahren statt. Gegenstand der Diskussionen sind Fragen über die ethische Vertretbarkeit von Eingriffen in das menschliche Erbgut. Bei gegenwärtigen bioethischen Diskussionen spielt der Ansatz von Beauchamp und Childress eine wichtige Rolle. Die Diskussionen werden sowohl auf öffentlicher als auch auf politischer Ebene ausgetragen und finden ihren Höhepunkt in der Ausarbeitung rechtlich festgeschriebener Regelungen. In diesem Zusammenhang wurde in Deutschland zum Beispiel das Gentechnik-, das Embryonenschutz- sowie das Tierschutzgesetz entwickelt. Darüber hinaus gibt es in Deutschland und auch international unzählige Ethikkommissionen, die im Bereich der Genom-Editierung eine beratende Funktion einnehmen.

Auf der Grundlage des Prinzipienansatzes von Beauchamp und Childress werden jeweilige Situationen konkret bewertet. Bei ethischen Diskussionen bieten die vier Prinzipien einen Leitfaden bei der Entscheidungsfindung. Dieser Ansatz bietet jedoch nur eine erste Richtlinie, denn für eine hinreichende Entscheidung bedarf es konkreter Normen und Regeln. Eine ausnahmslos geltende Formulierung ist jedoch praxisfern bis problematisch. Ethikkommissionen oder -räte können dieser Aufgabe nachkommen.

Der Deutsche Ethikrat, der bereits zuvor erwähnt wurde, nimmt derzeit Stellung zur CRISPR/Cas9-Methode. Der Rat empfiehlt, das Thema öffentlich zu diskutieren und leistet seinen Beitrag durch eine veröffentlichte Stellungnahme, die die Veränderung des menschlichen Erbguts ethisch umfassend untersucht. Als bedingungslos notwendige Voraussetzung für Eingriffe in die menschliche Keimbahn sowie die Veränderung von menschlichem Erbgut, sieht der Deutsche Ethikrat die hinreichende Sicherheit sowie Wirksamkeit in dem Verfahren. Dazu fordert der Deutsche Ethikrat einen nationalen und internationalen Diskurs zum genannten Gegenstand. Hinzu kommt, dass jeder konkrete Fall für sich beurteilt werden muss. Diese Beurteilung muss über eine Chancen-Risiken-Abwägung hinausgehen und acht ethische Orientierungsmaßstäbe berücksichtigen: „Menschenwürde, Lebens- und Integritätsschutz, Freiheit, Schädigungsvermeidung und Wohltätigkeit, Natürlichkeit, Gerechtigkeit, Solidarität und Verantwortung“ (Deutscher Ethikrat 2019). In der Diskussion über die Anwendung eines erbgutverändernden Verfahrens zeigen sich daher unterschiedliche Positionen und vielseitige Diskussionen.

Krisenkommunikation

Bei der Einführung neuer technischer Fortschritte in der Biotechnologie und den daraus resultierenden ethischen Diskussionen müssen die involvierten Unternehmen entsprechend reagieren. Um eine angemessene Kommunikation mit allen Stakeholdern und der Gesellschaft zu gewährleisten, kann die Unternehmenskommunikation eine wichtige Funktion einnehmen. Da es sich bei einer ethischen Diskussion nicht um eine Kommunikation im alltäglichen Maße handelt, wird die Krisenkommunikation mit einbezogen. Neben der alltäglichen Kommunikation, durch die die Stakeholder-Beziehungen gepflegt sowie Image und Reputation des Unternehmens aufgebaut und geschützt werden, kann sie auch bei außergewöhnlichen Situationen, wie zum Beispiel Krisen, zum Einsatz kommen. Bei der Krisenkommunikation handelt es sich um einen Teilbereich der Unternehmenskommunikation. Der Begriff Krise leitet sich von dem lateinischen Wort crisis ab mit der ursprünglichen Bedeutung „Scheidung, Streit, Entscheidung, Urteil“ (Hillmann 2017: 231).

Es gibt unterschiedliche Arten von Krisen, die sich ereignen und auf individueller, organisationaler oder gesellschaftlicher Ebene ablaufen können. Bei einer Krise im Spannungsfeld zwischen der Gesellschaft und den Unternehmen handelt es sich um eine Krise auf organisationaler Ebene (vgl. Drews 2018: 48). Auf dieser Ebene wird eine Krise als ein unvorhersehbares Ereignis verstanden, welches zeitlich begrenzt ist und die Leistungen einer Organisation gefährdet. Dadurch können wesentliche Erwartungen der Anspruchsgruppen möglicherweise nicht erfüllt werden (vgl. Coombs 2008: 275). Des Weiteren wird bei einer Krise von einem akuten Zustand ausgegangen, welcher eine Konfliktsituation beschreibt, in der sich die Beteiligten bedroht fühlen. In den meisten Fällen bringt eine Krise immer auch eine bedeutende Veränderung des bisherigen Zustandes mit sich (vgl. Riecher-Rössler/Berger 2004: 19). Der Begriff der Krisenkommunikation schließt alle für das Lösen der Krise relevanten Kommunikationsmaßnahmen ein und richtet sich an alle Anspruchsgruppen des entsprechenden Unternehmens. Darüber hinaus gibt es unterschiedliche Arten von Krisen, in denen sich ein Unternehmen befinden kann. Je nach Art der Krise fällt auch die Zuweisung der Krisenschuld aus. Marco Hillmann (2017) unterscheidet zwischen der Unfallkrise, der Opferkrise und der Verantwortungskrise. Bei der Unfall- sowie der Verantwortungskrise wird eine hohe Krisenschuld attribuiert, wohingegen bei der Opferkrise nur eine geringe Krisenschuld zugeschrieben wird. Bei der Krise, die durch das Spannungsfeld zwischen den ethischen Ansprüchen der Gesellschaft und den technischen Fortschritten der Unternehmen entstehen kann, handelt es sich um eine Verantwortungskrise. Bei dieser Art von Krise wird dem Unternehmen im Vergleich zu den anderen Krisen die größte Schuld zugeschrieben, dementsprechend fällt hier auch der Reputationsschaden hoch aus. Ursachen für eine Verantwortungskrise können zum Beispiel selbstverschuldetes Fehlverhalten des Managements sein. Darunter fallen beispielsweise Verstöße gegen Compliance-Richtlinien oder den Code of Conduct (vgl. Hillmann 2017: 232). Die unterschiedlichen Arten der Krisen machen deutlich, dass keine Krise einer anderen gleicht. Daher ist augenscheinlich, dass es keine einheitliche Regelung für Krisenkommunikation geben kann. Dazu hängt die Auffassung von Krisenkommunikation wesentlich von dem Kommunikationsverständnis des Unternehmens ab (vgl. Sellnow/Seeger 2013: 13). Dennoch gibt es Leitfäden und Richtlinien, an denen die Unternehmen ihre Kommunikation im Falle einer Krise ausrichten können (vgl. Deg 2017: 225f.). In diesem Beitrag wird die Krisenkommunikation als organisationale, strategische Krisenkommunikation verstanden, wonach Krisenkommunikation einen integralen Bestandteil der Unternehmenskommunikation ausmacht.

Korporative Krisenkommunikation im Spannungsfeld

Durch ethische Fragestellungen und Diskussionen, die auftreten, wird ein Spannungsverhältnis zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft erzeugt. Um einen Reputationsschaden, der weitreichende Folgen mit sich bringen kann, zu verhindern, muss ein Unternehmen bei einer ethischen Diskussion tätig werden. Aufgabe des Unternehmens ist es, das Vertrauen der Gesellschaft aufzubauen und zu behalten. Erreicht werden kann dies durch eine angemessene Kommunikation seitens des Unternehmens. Die Krisenkommunikation muss im Spannungsfeld eine Form einnehmen, die das Vertrauen der Gesellschaft dahingehend stärkt, dass die Unternehmen verantwortungsvoll mit den technischen Fortschritten umgehen (vgl. Max-Planck-Gesellschaft 2017: 6). Um das Vertrauen zwischen Gesellschaft und Unternehmen zu schaffen und zu stärken ist eine transparente Kommunikation ausschlaggebend (vgl. National Academies of Sciences, Engineering, Medicine 2017: 11). Eine einheitliche Tonalität sowie ein geschlossenes Auftreten der gesamten Organisation sind dafür unabdingbar. Alle Mitarbeiter müssen gleich kommunizieren, um das Vertrauen der Gesellschaft nicht zu gefährden. Darüber hinaus muss die Krisenkommunikation, bei akuten ethischen Diskussionen, die Aufgabe erfüllen, die guten Absichten des Unternehmens darzustellen und für die Gesellschaft zugänglich zu machen. Da die Literatur nicht als ausreichende Grundlage für die Beantwortung der Forschungsfrage dient, werden die theoretischen Erkenntnisse mit einer empirischen Forschung angereichert.

Einbindung von Expertenwissen zur Anreicherung der theoretischen Erkenntnisse

Zur Anreicherung der theoretischen Erkenntnisse, die auf die Beantwortung der Forschungsfrage abzielen, eignet sich besonders die qualitative Forschungsmethode in Form von Experteninterviews. Im Gegensatz zur quantitativen Forschungsmethode, welche Hypothesen mittels größerer Stichproben überprüft, zielt die qualitative Forschung auf das Generieren neuer Erkenntnisse ab (vgl. Helfferich 2014: 559). Sie dient dazu, sich die soziale Welt der Menschen anzueignen, zu deuten und unter Umständen neu zu erfinden (vgl. Hitzler/Reichertz/Schröer 1999: 10). Darüber hinaus hat die qualitative Forschung das Ziel, „Lebenswelten von ‚innen heraus‘ aus der Sicht der handelnden Menschen zu beschreiben“ (Flick/Kardorff/Steinke 2017: 14). Im Gegensatz zur quantitativen Forschung bringt die qualitative Forschung eine gewisse Offenheit mit sich. Um diese Offenheit zu gewährleisten und zu nutzen, können Interviews ein geeignetes Instrument darstellen.

In dieser Arbeit wird das Experteninterview ausgewählt, um die Ansichten von Experten zu dem Thema korporative Krisenkommunikation im Spannungsfeld zwischen ethischen Grenzen und technischem Fortschritt in der Biotechnologie zu erlangen. Die Interviews werden anhand eines Leitfadens, welcher auf das Erfahrungswissen der Experten abzielt, durchgeführt. Dieser wird vorab gestaltet und systematisch für die jeweiligen Interviews erstellt (vgl. Helfferich 2014: 560). Dabei ist eine offene Gestaltung kennzeichnend und ausschlaggebend. Das leitfadengestützte Experteninterview wird für die Erhebung der Daten ausgewählt, um subjektive Theorien des Alltagswissens darzustellen (vgl. Helfferich 2011: 179).

Für die Durchführung der Experteninterviews bedarf es einer gewissenhaften und begründeten Auswahl an Befragten. Um möglichst zielführende Antworten zu erhalten wird die entsprechende Stichprobe anhand des Stichprobenplans herausgearbeitet. Die Stichprobe wird dabei anhand bestimmter Kriterien ausgewählt, die im Vorhinein festgelegt werden. Durch dieses Verfahren werden vier Personen für das Interview ausgewählt und im Anschluss befragt. Der Stichprobenumfang beläuft sich damit auf N=4. Die Befragten weisen Expertenwissen in den Bereich Krisenkommunikation sowie Biotechnologie auf. Im Anschluss an die Durchführung der Interviews wird die Auswertung der Daten durchgeführt. Diese werden mit dem Verfahren einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet und interpretiert.

Praktische Erkenntnisse anhand von Expertenwissen

Die Experteninterviews zeigen, dass die Rolle der Krisenkommunikation nicht den Annahmen aus der Theorie entspricht. Die Experten vertreten die Ansicht, dass die ethischen Diskussionen zu Technologiesprüngen in der Biotechnologie durch die Risikokommunikation gelöst werden können. Zwei von vier Experten haben auf die Frage nach der Rolle der Krisenkommunikation explizit die Bedeutung der Risikokommunikation angesprochen. Der Krisenkommunikation wurde ihre Rolle hingegen nahezu abgesprochen.

Die theoretischen Annahmen schreiben der Krisenkommunikation eine aktive Rolle bei ethischen Diskussionen zu. In dieser Rolle nimmt sie eine vermittelnde und aufklärende Funktion zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft, die sich in einer ethischen Diskussion befinden, ein. Die Krise, in der sich die beiden Beteiligten befinden, wird als Verantwortungskrise bewertet, welche einen besonders hohen Reputationsschaden verursachen kann. Um dies zu vermeiden muss die Krisenkommunikation durch eine transparente Kommunikation für die Aufklärung der Gesellschaft über den technischen Fortschritt in der Biotechnologie sorgen. Die Kommunikation muss dabei eine Form einnehmen, die das Vertrauen der Gesellschaft dahingehend stärkt, dass die Unternehmen verantwortungsvoll mit den technischen Fortschritten umgehen. Angereichert werden diese theoretischen Annahmen durch die Aussagen der Experten. Diese sprechen jedoch direkt und indirekt vielmehr die Bedeutung der Risikokommunikation an. Diese muss bereits vor der Einführung eines technologischen Fortschritts und ebenso vor den ethischen Diskussionen stattfinden. Sie bildet die Grundlage für jede weitere Kommunikation, die ohne ein vorher geschaffenes Vertrauen nicht stattfinden kann. Dabei werden eine transparente, offene, klare sowie authentische Kommunikation in den Vordergrund gestellt.

Die Risikokommunikation unterscheidet sich dahingehend von der Krisenkommunikation, dass diese schon weit vor den ethischen Diskussionen stattfindet. Sie soll dabei, laut den Experten, eine aufklärende und vermittelnde Rolle einnehmen, die von Wahrhaftigkeit und Überzeugungsfähigkeit geprägt ist. Die Gestalt der Kommunikation in einer offenen, transparenten und aufklärenden Art wird in der Theorie und den praktischen Erkenntnissen aus den Experteninterviews gleichermaßen thematisiert und vertreten. Neben der verlagerten Bedeutung der Krisenkommunikation hin zur Risikokommunikation zeigen die Experteninterviews wichtige Eigenschaften der Kommunikation bei ethischen Diskussionen zu Technologiesprüngen in der Biotechnologie auf. Die in der Theorie aufgestellten Annahmen einer vertrauensschaffenden und transparenten Kommunikation werden von den Experten ergänzt. Die Kommunikation nimmt hier eine Rolle der Aufklärung ein. Die Experten heben hervor, dass die Emotionen der Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen, die in entsprechenden Situationen angesprochen und vermehrt beziehungsweise im Gegensatz dazu vermindert werden sollen. Die Taten des Unternehmens sind dabei laut den Experten ebenso wichtig wie die Kommunikation, da diese das Unternehmen als glaubwürdig erscheinen lassen. Gute Taten sollen genutzt werden, damit die Berichterstattung positive Inhalte aufnehmen kann. Dazu dienen auch positive Beispiele eines technischen Fortschritts. Die Gespräche zeigen, dass Misstrauen und Angst das Verhältnis zwischen Unternehmen und Gesellschaft prägen. Hinzu kommen unterschiedliche ausgeprägte optimistische und pessimistische Fortschrittshaltungen, die die Unternehmen und die Gesellschaft auszeichnen. Das Verhältnis zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft wurde im theoretischen Teil der Arbeit bereits als Spannungsfeld beschrieben. Die Aussagen der Experten zeigen, dass die Beziehung zwischen den beiden Parteien die Grundlage für eine funktionierende Basis zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft darstellt. Laut den Experten wird bei den Unternehmen und der Gesellschaft zunächst von einem gemeinsamen Verständnis von Moral und Ethik ausgegangen. Wenn eine Teilgesellschaft oder eine bestimmte Gruppe von Individuen eine andere Ethik entwickelt als die Norm, kann es zum Konflikt kommen. Das passiert an der Stelle, an der die Motive und die Konsequenzen einer Handlung nicht mehr übereinstimmen oder absehbar sind. Die entsprechenden Aspekte entwickeln sich so weit auseinander, dass ein Konflikt zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft entsteht, der in Form von ethischen Diskussionen ausgetragen wird. Insgesamt beziehen sich die Angaben der Befragten auf moralische und ethische Einstellungen der Gesellschaft sowie der Unternehmen. Sie äußern diese jedoch nicht in dem Umfang, wie es in der Theorie der Fall ist und wie es zuvor erwartet wurde. Dies lässt darauf schließen, dass ein neues beziehungsweise anderes Verständnis von Moral und Ethik innerhalb der Unternehmen vorliegt.

Durch die unterschiedlichen ethischen Grundlagen, die von Unternehmen und Gesellschaft für die Beurteilung eines technischen Fortschritts herangezogen werden, kann es zu Wertekonflikten und Uneinigkeit über Normen und Werte kommen. Dadurch verliert die Gesellschaft das Vertrauen in die Unternehmen. Hinzu kommt, dass die Konsequenzen von Technologiesprüngen in der Bioethik kaum abschätzbar sind, wodurch ein Spannungsfeld zwischen den beiden Parteien entsteht.  Dieses Spannungsfeld zeichnet sich durch die Abstoßung und Anziehung zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft aus. Ein unterschiedliches hohes Maß an Fortschrittsdenken spielt dabei eine weitere bedeutende Rolle im Spannungsfeld.Die empirische Untersuchung zeigt, dass es heute ein anderes Verständnis von Ethik zu geben scheint. Die Experten haben die Fragen nach den ethischen Ursachen nicht mit klassischen ethischen Ansätzen begründet, welche Gegenstand der Theorie sind. Sie haben die Ursache in der Einstellung und den Emotionen der Menschen gesucht. Dabei ist es jedoch wichtig Unterschiede zwischen einzelnen Teilgesellschaften zu machen. Besonders in Bezug auf die Fortschrittshaltung liegen große Unterschiede zwischen einzelnen Teilgesellschaften vor.

Bei der Frage nach der Bedeutung der Krisenkommunikation bei ethischen Diskussionen zu Technologiesprüngen in der Biotechnologie wird deutlich, dass alle Experten die Kommunikation vor der eigentlichen Einführung einer neuen Technologie und damit vor einer möglichen Krise hervorheben. Die Rolle der Krisenkommunikation, die zwar auch aus einer Phase der Krisenprävention und Früherkennung sowie der Krisenvorbereitung besteht, bekommt damit eine andere Rolle zugeschrieben als in der Theorie zuvor erwartet. Laut den Experten nimmt im Gegensatz zur Krisenkommunikation die Risikokommunikation einen bedeutenden Stellenwert bei der Kommunikation von Unternehmen bei ethischen Diskussionen zu Technologiesprüngen in der Biotechnologie ein.

Fazit

Ethische Diskussionen zu technischen Fortschritten in der Biotechnologie sind ein allgegenwärtiges Thema. Die aktuelle Debatte zum CRISPR/Cas9-Verfahren verdeutlicht die Gegenwärtigkeit des Forschungsgegenstandes. In dem vorliegenden Beitrag werden technische Fortschritte im Bereich der Biotechnologie unter dem Gesichtspunkt der Rolle der Krisenkommunikation betrachtet. Die theoretischen und empirischen Untersuchungen liefern aufschlussreiche Erkenntnisse hinsichtlich des Forschungsgegenstandes. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Frage „Welche Rolle spielt die Krisenkommunikation von Unternehmen bei ethischen Diskussionen zu Technologiesprüngen im Bereich der Biotechnologie?“ zu beantworten. Auf Grundlage der empirischen und theoretischen Erkenntnisse lässt sich die Forschungsfrage nun wie folgt beantworten: Die Rolle der Krisenkommunikation wurde in dem theoretischen Teil der Arbeit als vermittelnde Rolle zwischen den Unternehmen und der Gesellschaft beschrieben. Die Experten vertreten dahingehend eine andere Meinung, nach der die Risikokommunikation eine bedeutende Rolle bei ethischen Diskussionen zu Technologiesprüngen in der Biotechnologie einnimmt. Diese sollte bereits vor der Entstehung einer ethischen Diskussion stattfinden. Ethische Diskussionen sollen dabei nicht verhindert, sondern richtig und zielführend geführt werden. Dabei übernimmt die Risikokommunikation eine aufklärende Funktion, wodurch sie der Gesellschaft die Unwissenheit über die Biotechnologie und Möglichkeiten bei technischen Fortschritten nimmt. Emotionen wie Angst und Misstrauen werden dadurch gemindert. Die Kommunikation sollte dabei eine Form annehmen, die das Vertrauen der Gesellschaft dahingehend stärkt, dass die Unternehmen verantwortungsvoll mit den technischen Fortschritten umgehen. Infolgedessen kann auch das Spannungsfeld zwischen den beiden Parteien, welches auf den unterschiedlichen Bewertungen von Motiven und Konsequenzen basiert, aufgehoben werden. Auf der Grundlage der empirischen Erkenntnisse spielt die Krisenkommunikation lediglich eine geringe Rolle bei ethischen Diskussionen zu technischen Fortschritten in der Biotechnologie. Im Gegensatz dazu nimmt die Risikokommunikation eine bedeutende Rolle ein. Durch eine vertrauensschaffende, transparente und aufklärende Risikokommunikation kann ein Unternehmen die entstehenden Ängste der Gesellschaft mindern und die Fortschrittshaltung positiv beeinflussen. Eine ethische Diskussion kann dadurch zielführend gestaltet werden. Die gewonnen Erkenntnisse stellen eine neue Grundlage für die Unternehmenskommunikation dar. Möglicherweise wurde der Risikokommunikation bisher kein gerechter Stellenwert zugeschrieben. Im Rahmen der Literaturrecherche wurde deutlich, dass es ein breites Angebot im Bereich der Krisenkommunikation gibt, dem Zweig der Risikokommunikation dagegen weniger Bedeutung zugeschrieben wird. Im Hinblick auf die Zukunft wäre es daher interessant, weitere Betrachtungen in Bezug auf die Risikokommunikation zu tätigen und dieser einen neuen Stellenwert in der Unternehmenskommunikation zuzuschreiben.

Im Hinblick auf die Zukunft lässt sich basierend auf den zu Beginn aufgestellten theoretischen Annahmen und den Erkenntnissen der Untersuchungen vermuten, dass es bei jeder Einführung eines technischen Fortschritts in der Biotechnologie zu ethischen Diskussionen kommen wird. Diese werden von den Unternehmen möglicherweise nicht mehr in Form der klassischen Ethik wahrgenommen, spielen jedoch weiterhin eine bedeutende Rolle für die Unternehmen. Die Möglichkeiten, die zum Beispiel durch das CRISPR/Cas9 Verfahren gegeben sind, sind so komplex, dass sie das menschliche Erbgut verändern können. Einen derartigen Eingriff in die menschliche Keimbahn hat es bisher nicht gegeben, ethische Diskussionen werden daher auch zukünftig eine weitreichende Rolle spielen. Abschließend ist festzustellen, dass die Biotechnologie durch die Möglichkeiten, die technische Fortschritte bieten, eine Verantwortung gegenüber der Umwelt und den Menschen trägt. Um der Gesundheit der Menschen nicht zu schaden, sondern diese zu schützen ist ein verantwortungsvoller Umgang in der gesamten Branche von hoher Bedeutung. Um den größtmöglichen Nutzen für alle Mitglieder einer Gesellschaft oder einer Teilgesellschaft zu schaffen ist es wichtig, die Gesellschaft über die Absichten aufzuklären und eine vertrauensvolle Beziehung zu schaffen. Dadurch können ethische Diskussionen gemildert werden, die einzelnen Teilgesellschaften möglicherweise die Chance auf nützliche technische Fortschritte nehmen können.

Literaturverzeichnis

Antes, P. (2005). Ethik/Moral, in: Auffarth, C./Bernard, J./Mohr, H./Imhof, A./Kurre, S. (Hrsg.): Metzler Lexikon Religion. Gegenwart – Alltag – Medien, (S. 303-310). Stuttgart: J.B.Metzler.

Bayertz, K./Runtenberg, C. (1997). Gen und Ethik: Zur Struktur des moralischen Diskurses über die Gentechnologie, in Elstner, M. (Hrsg.): Gentechnik, Ethik und Gesellschaft, (S. 107-121.). Heidelberg: Springer.

Beauchamp, T. L./Childress, J. F. (2019). Principles of biomedical ethics, 8 Auflage. Oxford: Oxford University Press.

Bibliographisches Institut GmbH (o.J.). Dudenverlag: https://www.duden.de/rechtschreibung/Spannungsfeld, letzter Zugriff: 01.06.2020.

Buck, C. (2019). Ethisches Handeln, der blinde Fleck im Innovationsmanagement, in: changement (S. 54-57), Ausgabe 3/2019: https://change-congress.de/wp-content/uploads/2019/09/ethisches-handeln_03-2019.pdf, letzter Zugriff: 13.07.2020.

Coombs, W.T. (2008) The future of crisis communication from an international perspective, in Nolting, T./Thießen, A. (Hrsg.): Krisenmanagement in der Mediengesellschaft: Potenziale und Perspektiven in der Krisenkommunikation (S. 275–287), Wiesbaden: Springer VS.

Deg, R. (2017). Basiswissen Public Relations. Professionelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, 6., überarbeitete und erweiterte Auflage. Wiesbaden: Springer VS.

Deutscher Ethikrat (2019). Pressemitteilung. Ethikrat: Keimbahneingriffe derzeit zu risikoreich, aber ethisch nicht grundsätzlich auszuschließen: https://www.ethikrat.org/mitteilungen/2019/ethikrat-keimbahneingriffe-derzeit-zu-risikoreich-aber-ethisch-nicht-grundsaetzlich-auszuschliessen/, letzter Zugriff: 03.06.2020.

Dimova, E. Y./Kietzmann, T. (2018). Genomveränderungen – CRISPR/Cas9als Methode der Wahl oder Qual?, in: Biospektrum (S. 701-703), Ausgabe 07/18: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/s12268-018-0977-7.pdf, letzter Zugriff: 05.05.2020.

Drews, J. (2018). Risikokommunikation und Krisenkommunikation. Wiesbaden: Springer VS.

Düwell, M. (2008). Bioethik. Methoden, Theorien und Bereiche. Stuttgart: J.B. Metzler.

Flick, U./von Kardoff, E./Steinke, I. (2017). Was ist qualitative Forschung? Einleitung und Überblick. In: Flick, U./von Kardoff, E./Steinke, I. (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch (S. 13-29). Hamburg: Rowolth.

Fühner, R. (2017). Ethiken und Bioethik: welche Werte zählen?,https://funkkolleg-biologie.de/themen/02-ethiken-und-bioethik-welche-werte-zaehlen/, letzter Zugriff: 19.05.2020.

Gesang, B. (2016). Der Utilitarismus als Basis einer Fallbewertung, in: Rauprich, O./Jox, R.J./Marckmann, G. (Hrsg.): Vom Konflikt zur Lösung. Ethische Entscheidungswege in der Biomedizin, (S. 151-162). Münster: mentis.

Haferkamp, A./Belschak, F./Enste, D./Fetchenhauer, D. (2009). Efficiency versus fairness: The evaluation of labor market policies by economists and laypeople, Journal of Economic Psychology 30, (S. 527–539). Köln: Elsevier.

Heinrichs, W. (2017). Die Moderne. Bilanz einer Epoche. Berlin: UVK Verlagsgesellschaft mbH.

Helfferich, C. (2011). Interviewplanung und Intervieworganisation, in: Helfferich, C. (Hrsg.): Die Qualität qualitativer Daten. (S. 127-193) 4. Aufl. Wiesbaden: VS.

Helfferich, C. (2014). Leitfaden- und Experteninterviews. In: Baur, N./Blasius, J. (Hrsg.): Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (S. 559-574). Wiesbaden: VS.

Hillmann, M. (2017). Das 1×1 der Unternehmenskommunikation – Ein Wegweiser für die Praxis. Wiesbaden: Gabler Verlag.

Hitzler, R./Reichertz, J./Schröer, N. (1999). Hermeneutische Wissenssoziologie. Standpunkte zur Theorie der Interpretation. Konstanz: Herbert von Halem Verlag.

Hursthouse, R./Pettigrove, G. (2018). Virtue Ethics, The Stanford Encyclopedia of Philosophy: https://plato.stanford.edu/archives/win2018/entries/ethics-virtue/, letzter Zugriff: 16.06.2020.

Klinnert, L. (2008). Bioethische Entscheidungsfindung zwischen partikularem Ethos und transpartikularer Moral. Ein Stufenmodell zur Identifizierung und Berücksichtigung sozialer Geltungsreichweiten, in: Deutsche Gesellschaft für Philosophie (Hrsg.): Lebenswelt und Wissenschaft (S. 1-12). Essen: Deutsche Gesellschaft für Philosophie.

Kunz, C. (2001). Lexikon Ethik/Religion. Fachbegriffe und Personen. Freising: Stark.

Marckmann, G. (2015). Grundlagen ethischer Entscheidungsfindung in der Medizin, in: Marckmann, G. (Hrsg.): Praxisbuch Ethik in der Medizin, (S. 3-13). Berlin:  Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.

Max-Planck-Gesellschaft (2017). Hinweise und Regeln der Max-Planck-Gesellschaft zum verantwortungsvollen Umgang mit Forschungsfreiheit und Forschungsrisiken: https://www.mpg.de/199426/forschungsfreiheitRisiken.pdf, letzter Zugriff: 27.06.2020.

National Academies of Sciences, Engineering and Medicine (2017). Human Genome Editing. Science, Ethics, and Governance. Washington: The National Academies Press.

Paulo, N. (2016): Spezifizierung und Abwägung in ethischen Entscheidungen, in: Rauprich, O./Jox, R.J./Marckmann, G. (Hrsg.): Vom Konflikt zur Lösung. Ethische Entscheidungswege in der Biomedizin, (S. 29-42). Münster: mentis.

Riecher-Rössler, A./Berger, P. (2004). Definition der Krise und Krisenassessment, in: Riecher-Rössler, A./Berger, P./Yilmaz, A. T./ Stieglitz, R.- D. (Hrsg.): Psychiatrisch-psychotherapeutische Krisenintervention, (S. 19-30). Göttingen: Hogrefe.

Quante, M. (2017). Einführung in die allgemeine Ethik, 6., aktualisierte Auflage. Darmstadt: WBG.

Rauprich, O. (2016). Kohärentistische Prinzipienethik – Ein Praxistest, in: Rauprich, O./Jox, R.J./Marckmann, G. (Hrsg.): Vom Konflikt zur Lösung. Ethische Entscheidungswege in der Biomedizin, (S. 117-138). Münster: mentis.

Schramme, T. (2002). Bioethik. Frankfurt am Main: Campus Verlag.

Sellnow, T.L./Seeger, M.W. (2013). Theorizing crisis communication. Chichester: Wiley Blackwell.

Statistisches Bundesamt (2001). Moral in der Genforschung. Wie sehr beschäftigen Sie moralische Fragen bei der Genforschung?: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/465/umfrage/moral-in-der-genforschung/, letzter Zugriff: 29.6.2020.

Sturma, D./Heinrichs, B. (2015). Handbuch Bioethik. Stuttgart: J.B.Metzler.

Tyler, T. R. (1994). Psychological Models of the Justice Motive: Antecedents of Distributive and Procedural Justice, Journal of Personality and Social Psychology, (S. 850-863), Vol. 67, No. 5, Washington D.C.

Umweltinstitut München e.V. (o.J.). Neue Methoden der Genmanipulation: Verbogene Gesetze: http://www.umweltinstitut.org/themen/gentechnik/neue-manipulations-methoden.html?gclid=EAIaIQobChMIo5XUrc696gIVl7p3Ch1S_g3-EAAYASAAEgKOBfD_BwE, letzter Zugriff: 17.04.2020.

Werner, M.H. (2016). Die Rolle deontologischer Moraltheorien in medizinethischen Kontexten, in: Rauprich, O./Jox, R.J./Marckmann, G. (Hrsg.): Vom Konflikt zur Lösung. Ethische Entscheidungswege in der Biomedizin, (S. 139-150). Münster: mentis.

Weyer, J. (2017). Technischer Fortschritt – Fluch oder Segen?: https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/243905/technischer-fortschritt-fluch-oder-segen, letzter Zugriff: 24.03.2020.

Zinkant, K. (2020). Neues Testverfahren für Covid-19 mit Genschere, in:Sueddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/crispr-test-coronavirus-genschere-1.4905054, letzter Zugriff: 25.04.2020.

Hier gibt es die PDF-Version des Fachartikels